Wahrer Intellekt im Sinne des Quran
HINDERNISSE FÜR DIE KLUGHEITWie in den vorhergegangenen Kapiteln dargelegt wurde, besitzt jeder Mensch die Möglichkeit, die Schönheiten zu nutzen, die durch Klugsein und Klugheit gewonnen werden können. Hierfür ist es erforderlich, die Größe Allahs zu erkennen und das irdische Leben als Sein Diener zu führen. Ein Mensch, der diese Tatsache begreift, befindet sich schon auf dem richtigen Weg. Denn der Quran ist der einzige Führer, der den glaubenden Menschen leitet und ihm den Weg weist. Allah erläuterte im Quran alle Themen, die die Klugheit verschleiern und zeigte Wege auf, sich von diesen zu reinigen. Die Klugheit eines Menschen, der dem Ruf Allahs folgt, wird von allem Schmutz gereinigt, der diese bedeckt und macht diese rein und klar. Diese Reinheit wird durch das klare Logikgeflecht sichergestellt, das durch den Quran und den Glauben, sowie durch die Fähigkeit, richtig zu denken gewonnen wird. Je mehr ein Mensch von den logischen Verstrickungen der heidnischen Gesellschaft, der damit verbundenen gedanklichen Struktur und dem Schmutz, den ein solches Leben mit sich bringt, gereinigt wird, und je mehr dieser Mensch nach der Quranischen Sitte lebt, umso mehr entwickelt sich dessen Klugheit. Befreit sich der Mensch von allen Gewohnheiten des Heidentums, dann ist er auch von dem, auf der Klugheit lagernden Druck befreit, und wird so zu einem der Besitzer von Klugheit, von denen im Quran die Rede ist. Andernfalls jedoch verstrickt sich der Mensch in den Hemmnissen, die die Klugheit behindernden und bringt sich selbst ins Verderben. In diesem Kapitel behandeln wir die Themen, von denen Allah im Quran mitteilte, dass sie die Klugheit verschleiern. Gleichzeitig werden zur Rettung die im Quran mitgeteilten Lösungswege mitgeteilt. BEIGESELLUNGBegesellung bedeutet, dass der Mensch Allah Teilhaber beigesellt und Gottheiten anerkennt, die nicht Allah sind. Die Werte, die ein Mensch als Gott anerkennt, können ein anderer Mensch oder irgendein Lebewesen sein, aber auch eine Leidenschaft oder ein Ideal, das zum Lebensziel wird. Wird für diese Person das Erreichen der Werte wichtiger als der Gewinn des Wohlgefallen Allahs und empfindet diese Person dem Ideal gegenüber die gleiche oder mehr Liebe als zu Allah, dann sagt man, dass diese Person Allah beigesellt. Dies ist die Beigesellung, von der im Quran die Rede ist; die meisten Menschen verfügen über keinerlei Kenntnis über diese eigentliche Bedeutung der Beigesellung. Sie denken bei dem Ausdruck “Allah einen Teilhaber beigesellen” an diejenigen, die zu Zeiten des Propheten Götzen aus Stein anbeteten. Doch ist es auch Beigesellung, wenn ein Mensch behauptet, an Allah zu glauben, aber trotzdem sein Leben nicht zur Zufriedenheit Allahs verwendet, die Gebete, die Er mitteilte, nicht ausführt, nicht die Sitte lebt, die Unserem Herrn gefällt und statt dessen sein Leben verbraucht um seine eigenen irdischen Ideale zu verwirklichen. In gleicher Weise ist es Beigesellung, wenn dieser Mensch Unseren Schöpfer, Der ihn erschuf und Der ihm zahllose Wohltaten erwies, vergisst, ein anderes Wesen mehr als Allah liebt, diesem mehr Wert zumisst und statt die Zufriedenheit Allahs zu gewinnen, Klugheit und Zeit dafür aufwendet, dieses Wesen zu beglücken und sich bei Ihm beliebt zu machen. Es ist möglich Menschen zu treffen, die ihren Ehepartner, ihre Kinder, Mutter, Vater, ihre Ehe, Schule, Beruf, ihren Besitz und ihr weltliches Verlangen, ja sogar sich selbst Allah beigesellen. Dieser Fehler entsteht dadurch, dass in den Augen dieser Menschen solche Begriffe größer erscheinen, sie diese Personen in gewisser Weise vergöttlichen und somit ihr gesamtes Verhalten dieser Sichtweise anpassen. Doch es gibt kein göttliches Wesen außer Allah und jedes andere Verhalten bedeutet, im Namen Allahs zu lügen und Allah nicht so zu preisen, wie es Seiner Größe entsprechend erforderlich ist. Ein Mensch, der die endlose Macht Allahs nicht preisen kann, der Ihn selbst und das gesamte Universum fehlerlos erschaffen hat, begeht ohne Zweifel in eine äußerste Unvernunft. Denn ein Mensch der beigesellt kann nicht nur auf Erden kein angenehmes Leben führen, sondern wird auch im Jenseits von der Strafe Allahs empfangen. Im Quran gab Allah Nachricht davon, dass alles Tun der Beigeseller nichtig sein wird: Wo dir doch geoffenbart worden ist, dir und denen vor dir: "Wenn du (Allah) Nebengötter gibst, dann wird all dein Tun wertlos sein, und du wirst zum Verlierer werden." (Sure az-Zumar, 65)
In einem anderen Vers wurde mitgeteilt, dass die Beigeseller keine Vergebung finden werden: Siehe, Allah vergibt nicht, dass man Ihm Götter beigesellt, doch verzeiht Er im übrigen, wem Er will. Wer Allah Götter beigesellt, hat eine gewaltige Sünde ersonnen. (Sure an-Nisa, 48)
In wieder einem anderen Vers wird die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass der Prophet Lokman seinen Sohn mit einem Rat daran erinnerte, dass die Beigesellung eine Beugung des Rechtes ist: Da sagte Luqman zu seinem Sohn, ihn ermahnend: "O mein Sohn! Setze Allah keine Gefährten zur Seite. Siehe, Vielgötterei ist ein gewaltiger Frevel." (Sure Luqman, 13)
Wie dem Vers zu entnehmen ist, bezeichnete Allah die Beigesellung als einen Frevel. Denn die Beigesellung bedeutet nicht nur, dass der Menschen Allah gegenüber ein Vergehen begeht, sondern sich gleichzeitig selbst der Tyrannei aussetzt. Da sich ein Mensch, der beigesellt, in einem großen Irrtum befindet, ist auch sein Leben, das er auf dieser verqueren Logik aufgebaut hat voll zahlloser Fehler. Deshalb kann bei einem beigesellenden Menschen keine Rede von Klugheit sein oder von, durch Klugheit erworbene Wohltaten. Denn die Herzen derjenigen, die Allah ableugnen und die sich Allah gegenüber erheben und falsche Behauptungen aufstellen sind versiegelt und ihr Verständnis verschlossen. Um aus einer solchen Situation gerettet und tatsächlich ein Mensch zu werden, der die Fähigkeit zur Klugheit hat, muss die Größe Allahs gepriesen und kein anderer außer Ihm vergöttlicht werden. Nur auf diese Weise kann der Schleier über der Klugheit gehoben und die Klugheit enthüllt werden. SORGLOSIGKEITSorglosigkeit bedeutet, dass ein Mensch die Wirklichkeit seiner Umgebung nicht sieht und erkennt oder davon keine Kenntnis hat. Dem Quran zufolge ist ein sorgloser Mensch vor allem dadurch charakterisiert, dass er die zahllosen Schöpfungsbeweise in seiner Umgebung ebenso wenig begreift wie sein Daseinsziel auf Erden, die Nähe des Todes, die Tatsache des jenseitigen Lebens und noch einige andere Themen, die für ihn gleich lebenswichtig sind. Allah berichtete in einem Vers folgendermaßen über die Situation sorgloser Menschen: Die Zeit ihrer Abrechnung nähert sich den Menschen, aber in ihrer Achtlosigkeit wenden sie sich davon ab (Sure al-Anbiya, 1)
Ein sorglos lebender Mensch benimmt sich, wie in dem obigen Vers mitgeteilt so, als ob er nicht wüsste, dass er sich rasch dem Tag der Abrechnung annähert und Rechnung ablegen wird. Denn die Sorglosigkeit ist, ähnlich dem Schlaf ein Zustand, der die Klugheit verhüllt, somit den Menschen daran hindert, sich klug zu verhalten und treffende Entscheidungen behindert. Befindet sich ein Mensch jahrelang in diesem Seelenzustand, dann entfernt er sich immer weiter von den Tatsachen, da er ja seine Klugheit nicht benutzt; auf diese Weise wird er unfähig, Richtig von Falsch zu unterscheiden und begeht Fehler, die ihn sowohl im irdischen wie auch im jenseitigen Leben in Schwierigkeiten bringen. Als Grund für die Sorglosigkeit ist die Ferne dieses Menschen zu dem von Allah herabgesandten Rechten Buch zu sehen, sowie ein mit Verleugnen erfülltes Leben. Die Situation eines solchen Menschen stellt Allah im Quran anhand eines Beispiels folgendermaßen dar. Und wahrlich, Wir bestimmten viele der Dschinn und der Menschen für die Hölle. Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Sure al-A'raf, 179)
Im Quran wurde ganz deutlich die Situation dieser Menschen aufgezeigt, doch diese sind sich ihrer Lage nicht bewußt. Denn ein sorgloser Mensch erkennt sich niemals selbst als sorglos und lehnt eine solche Wahrscheinlichkeit sogar rundweg ab. Da kluge Menschen den Quran als Maß benutzen, erkennen sie Sorglosigkeit auf den ersten Blick. Denn im Quran wurde mitgeteilt, wie sich ein sorgloser Mensch verhält, welche Gedanken er hegt und welche Logik er verfolgt. Deshalb weist sich ein sorgloser Mensch durch sein eigenes Verhalten aus. Selbst wenn er eine sehr gute Ausbildung genossen hat und ein hervorragender Redner ist, zeigt jede Verhaltensweise und jeder Gedanke, dass er in Sorglosigkeit lebt. Das wichtigste Kennzeichen eines in Sorglosigkeit lebenden Menschen ist dessen Beurteilung der Ereignisse nach ihrem äußeren Scheinn und dessen Glaube, dass alles so ist, wie er es sieht. Aus diesem Grund werden zahlreiche Dinge falsch bewertet und falsche Schlußfolgerungen abgeleitet. Dieser Mensch ist nicht in der Lage, den versteckten Sinn oder den Segen zahlreicher Ereignisse zu erkennen. Einer der größten Fehler den Menschen begehen, die eine elendes Leben in Sorglosigkeit führen, ist, das Ziel ihrer Schöpfung und ihres irdischen Daseins zu vergessen. Sie werden blind gegenüber den Beweisen der Existenz Allahs und schlagen den Weg des Verleugnens ein ohne daran zu denken, was sie im Jenseits dafür erhalten werden. Denn in Sorglosigkeit lebende Menschen sehen die Tatsache der Höllenqualen und deren Unerträglichkeit nicht mit weit geöffnetem Bewußtsein, sie denken nicht darüber nach und empfinden deshalb auch keine Furcht. Wenn sie auch während ihres weltlichen Lebens den großen Irrtum, in dem sie sich befinden, nicht verstehen, dann werden sie eine tiefe Reue angesichts dessen empfinden, was sie in der Hölle erwartet. Denn an diesem Tag wird sich der Vorhang der Sorglosigkeit heben und sie werden über eine Erkenntnisfähigkeit verfügen, die es ihnen erlaubt, ihr gesamtes irdisches Leben mit vollem Bewußtsein und ganz klar zu sehen. Doch obwohl ihnen auf Erden vielfach Ratschläge erteilt wurden, bemühten sie sich nicht, sich von der Sorglosigkeit zu befreien und haben ab diesem Moment auch keine Möglichkeit mehr die Sorglosigkeit wiedergutzumachen. In einem Vers wird folgendermaßen befohlen: Und die wahre Verheißung naht. Fürwahr, erstarren werden da die Augen der Ungläubigen: "O, wehe uns! Wir waren all dessen achtlos! Ja, wir waren wirklich Sünder!" (Sure al-Anbiya, 97)
In der Sure Qaf wurden diese Menschen benachrichtigt, was sie im Jenseits erleben werden, wenn sie die zahlreichen Wohltaten Allahs nicht preisen und auf Erden den Zustand der Blindheit bevorzugen: Und es wird in die Posaune gestoßen - das ist der angedrohte Tag! Und jede Seele wird mit einem Treiber und einem Zeugen kommen. "Du warst dessen völlig achtlos. Wir zogen deinen Schleier jetzt weg von dir, und heute ist dein Blick scharf." Und sein Gefährte wird sprechen: "Hier ist, was bei mir stets (an Aufzeichnung) vorbereitet war." "Ihr beiden, werft alle trotzigen Ungläubigen in die Hölle. (Sure Qaf, 20-24)
Wie dem obigen Vers zu entnehmen ist, bedeutet das Leben in dem Seelenzustand eine große Unvernunft, in dem sich der Mensch sehenden Auges selbst in den Untergang führt. Der ernsthafte Schaden an der Klugheit des Menschen, der sein Gesicht trotz der ihm gegebenene Ratschläge von dem Rechten abwendet, wirkt sich sowohl im irdischen wie auch im jenseitigen Leben negativ aus. Eben aus diesen Gründen warnte Allah die Menschen vor diesen Gefahren und erinnerte sie daran, nicht zu denjenigen zu gehören, die sich der Sorglosigkeit hingeben: Und gedenke deines Herrn in deinem Herzen in Demut und Furcht und ohne laute Worte, am Abend wie am Morgen. Und sei keiner der Achtlosen. (Sure al-A'raf, 205)
Gedulde dich, zusammen mit denen, welche deinen Herrn des Morgens und Abends anrufen im Trachten nach Seinem Angesicht. Und wende deine Augen nicht von ihnen ab im Trachten nach der Schönheit des irdischen Lebens. Und gehorche nicht dem, dessen Herz Wir vom Gedenken an Uns abgelenkt haben und der seinen Begierden folgt und dessen Treiben zügellos ist. (Sure al-Kahf, 28) Und warne sie vor dem Tag der Reue, wenn der Befehl bereits vollzogen wird, während sie noch achtlos sind und nicht glauben. (Sure Maryam, 39) WELTLICHE HABSUCHTAllah richtete die Erde mit zahlreichen Wohltaten ein, die dem Menschen gefallen und teilte ihm mit, dass er diese Wohltaten benutzen kann wie er will. Doch gleichzeitig erinnerte Er daran, Dankbarkeit für diese Gunstbeweise zu empfinden, nicht der weltlichen Habsucht zu verfallen und auch nicht das Jenseits zu vergessen. Denn das Leben, das die Menschen auf der Erde leben, ist nicht das wirkliche Leben. Das wirkliche Leben der Menschen ist das jenseitige Leben, das mit dem Tod beginnt und endlos dauert. Deshalb ist es eine große Sorglosigkeit, das Jenseits zugunsten des 50 oder 60 Jahre dauernden irdischen Lebens zu vergessen und der Habsucht zu verfallen. Schließlich bleiben den Menschen, die das Jenseits vergessen, nicht nur viele irdische Schönheiten, sondern auch zahlreiche jenseitige Wohltaten versagt. Die erste Auswirkung dieser Entbehrung ist an der Klugheit dieser Person zu erkennen. Denn die Menschen, die sich leidenschaftlich an die Welt binden, können die wahren Zwecke der Schöpfung, ihre Verantwortung gegenüber Allah, sowie den Tod und das darauf Folgende nicht in der erforderlichen Weise bewerten und sind nicht mehr fähig richtig zu denken. Dies zeigt, dass sie sich in einem großen Irrtum befinden obwohl sie davon überzeugt sind, selbst Gutes zu tun. Aufgrund ihres verqueren Werturteils glauben sie, der eigentliche Zweck des Lebens bestehe in materiellen Werten wie Geld, Besitz und Eigentum, Schönheit, Bekanntheit, Ruhm und Würde und sie meinen ihren Hinterbliebenen Dinge wie Name und Besitz hinterlassen zu können; so verbringen sie ihr ganzes Leben um eben diese Werte in Händen zu halten. Sie verbringen ganze Jahre damit, in der Gesellschaft einen angesehenen Platz einzunehmen und suchen nach Wegen, den Gefallen anderen Menschen zu erlangen; doch sie denken nicht daran, sich bei Unserem Herrn zu bedanken, der ihnen ohne Rechnung Lebensunterhalt und Wohltaten bietet und ihnen bei allen Tätigkeiten beisteht. Oder sie verbringen ihre Tage mit ununterbrochener Arbeit um noch reicher zu werden, laufen hinter neuen Projekten her und denken doch nicht daran, dass es Allah ist, Der ihnen Reichtum gibt; so verwenden sie keine Zeit darauf, Ihm gegenüber ihre Pflichten als Diener zu erfüllen. Als Ergebnis dieser falschen Wahl bleiben sie ohne eine der größten Gaben, die dem Menschen auf Erden gegeben wurde, nämlich der Klugheit. In ihrer Unvernunft wenden sie sich dem Verleugnen zu, verlieren auf diese Weise das Paradies im Jenseits und begegnen der Hölle. Im Quren erklärte Allah folgendermaßen die Situation derjenigen, die sich im weltlichen Leben täuschten: Die mit ihrem Glauben ihren Scherz und Spott trieben und die das irdische Leben betörte." Heute aber vergessen Wir sie, wie sie das Eintreffen dieses ihres Tages vergaßen und Unsere Botschaft leugneten(Sure al-A'raf, 51)
O ihr, die ihr glaubt! Was ist mit euch, dass ihr euch schwer zur Erde sinken lasst, wenn euch gesagt wird: "Rückt aus auf Allahs Weg!" Habt ihr mehr Wohlgefallen am irdischen Leben als am Jenseits? Aber der Nießbrauch des irdischen Lebens ist gegenüber dem Jenseits winzig. (Sure at-Tauba, 38) ... Und sie erfreuen sich des irdischen Lebens, obwohl das irdische Leben im Vergleich zum Jenseits doch nur ein Nießbrauch ist. (Sure ar-Ra'd, 26) Doch für den Menschen ist es ganz einfach, sich vor der ins Verderben führenden Unvernunft zu retten: Das Wissen, dass jede Wohltat, der sie auf Erden begegnen eine ihnen gegebenen Gnade Allahs ist; wenn sie dann nicht vergessen, dass das eigentliche Ziel des Lebens das Gewinnen der Zufriedenheit Allahs ist, dann gibt es kein Hindernis mehr, das ihre Klugheit verschleiert oder bedrückt. Denn das Versprechen Allahs an seine aufrichtigen Diener lautet folgendermaßen: Wer das Rechte tut, und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen. (Sure an-Nahl, 97)
AUF DEN SATAN HÖRENIn einem Vers befahl Allah “O ihr, die ihr glaubt! Gebt euch Allah ganz und gar hin und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; siehe, er ist offenkundig euer Feind.” (Sure al-Baqara, 208) und rief die Menschen dazu auf, nicht auf den Teufel zu hören oder in dessen Fußstapfen zu treten. Denn der Satan ist, wie in dem Vers ausgedrückt, der Feind des Menschen. Er möchte diesen vom rechten Weg abbringen und ihm so auf Erden und im Jenseits Schaden zufügen. Eine der wichtigsten Methoden dabei ist, die Menschen mit leeren Hoffnungen, unbegründeten und unlogischen Belangen hinzuhalten, deren Verstand zu beschäftigen und so das richtige Denken und kluges Verhalten zu verhindern. Im Quran wird davon berichtet, wie Satan dieses Unterfangen ausdrückte: Und sie in die Irre führen und sie lüstern machen und ihnen befehlen ... (Sure an-Nisa, 119)
Damit der Teufel dieses Ziel erreicht, flüstert er den Menschen bis an ihr Lebensende “vergoldete Worte” ein und bemüht sich zu verhindern, dass sie ihre Klugheit benutzen. Er ist eifrig dabei, den Menschen ihren Schöpfer Allah und dessen endlose Macht vergessen zu lassen und sie vom Quran zu entfernen. Doch darf nicht vergessen werden, dass der Satan über keinerlei eigene Macht verfügt, denn auch er wurde, wie alle anderen Wesen, von Allah erschaffen. Auch der Satan unterwirft sich Allah und kann nichts ohne Dessen Erlaubnis tun. Allah teilte folgendermaßen mit, dass Er dem Teufel bis zum Jüngsten Tag Zeit einräumte zu prüfen, welche der Menschen ihm folgen und sich vom Recht abwenden und wer sich nicht vom Spiel des Teufels überzeugen läßt, sondern Ihm Selbst die Treue erweist: Auf dir lastet Mein Fluch bis zum Tage des Gerichts." Er sagte: "O mein Herr! Gewähre mir Aufschub bis zum Tag der Auferweckung." Er sprach: "Wohlan, dir wird Aufschub gewährt Bis zum Tage, dessen Zeitpunkt bestimmt ist." (Sure Sad, 79-82)
Gleichzeitig lenkte Allah in dem Vers "... Siehe, Satans List ist schwach." (Nisa Sure, 76) die Aufmerksamkeit darauf, dass die vom Teufel gestellten Fallen und die mit leeren Illusionen gefüllten Einflüsterungen auf einer höchst verqueren Logik beruhen. In dem obigen Vers wurde auch mitgeteilt, dass diese keinen Einfluß auf einen aufrichtig glaubenden Menschen haben und in einem anderen Vers wird gesagt "... seine Macht reicht nur über die, welche seinen Beistand suchen und Ihm Gefährten geben." (Sure an-Nahl, 100) Im Quran wurde folgendermaßen ausgedrückt, welches Verhalten die Gläubigen bei den Einflüsterungen Satans annehmen sollen: Und wenn dich Satan anstacheln will, nimm deine Zuflucht zu Allah. Siehe, Er ist hörend und wissend. Die Gottesfürchtigen erinnern sich gewiss (an Allah), wenn sie eine üble Anregung Satans erreicht; und siehe, dann werden sie hellsichtig. (Sure al-A'raf, 200-201)
Diejenigen jedoch, die den teuflischen Einflüsterungen Gehör schenken, können das Richtige nicht erkennen, da sie sich nicht zu Allah flüchten, und führen so ein Leben in Unvernunft. Allah benachrichtigte sie davon, dass Satan Listen verwenden wird, diese aber kraftlos sind. Wie dem obigen Vers zu entnehmen ist, wurde den Menschen auch mitgeteilt, wie man sich vor dieser List retten kann. Ein kluger Mensch folgt sofort dem Ruf Allahs und findet so das Richtige. Diejenigen jedoch, deren Klugheit schwach ausgeprägt ist, bringen sich selbst ins Verderben, weil sie von den Listen des Satans betrogen wurden. Sie vernachlässigen die Verse Allahs und sind, statt mit einem endlosen paradiesischem Leben, mit dem Leben in der Hölle zufrieden, in das sie der Teufel schleppt. MANGELNDES GOTTVERTRAUENEin weiteres wichtiges Thema, das die Klugheit des Menschen verschleiert, ist das mangelnde Gottvertrauen, oder, anders ausgedrückt, das nicht vorhandene Vertrauen in Allah und in die, für den Menschen selbst geschaffenen Fügung. Ein Mensch von mangelndem Gottvertrauen hat vergessen, dass Allah über endlose Klugheit verfügt und jedes Ereignis im Universum und jedes Wesen unter Seiner Kontrolle steht. Deshalb ist der Mensch auch hier – ebenso wie bei allen anderen Faktoren, die die Klugheit verhüllen – nicht in der Lage die Ereignisse von einem gesunden Blickwinkel aus zu beurteilen und kann somit die Tatsachen nicht voll erkennen. Doch Allah ist der Beobachter und Schützer aller Wesen. Aber auch wenn diese ein Bewußtsein haben und dies vergessen, so erschuf Allah jedes Ereignis aufgrund einer bestimmten Fügung, mit der die Menschen geprüft werden. Jedes Ereignis, das dem Menschen im Laufe seines Lebens begegnet, wurde von Allah mit einer besonderen Gunst und zu einem besonderen Nutzen erschaffen. Allah warnte die Menschen folgendermaßen: Und Allahs ist das Verborgene der Himmel und der Erde. Und alle Dinge gehen auf Ihn zurück. Darum diene Ihm und vertraue auf Ihn, Dein Herr ist nicht achtlos dessen, was ihr tut. (Sure Hud, 123)
... Aber vielleicht verabscheut ihr etwas, das gut für euch ist. Und vielleicht liebt ihr etwas, das schlecht für euch ist. Allah weiß, ihr aber wisst (es) nicht (Sure al-Baqara, 216) Ein Mensch mit Gottvertrauen ist also ein Mensch, der Allah in diesen Versen glaubt und begreift, dass sich hinter jedem Ereignis auf jeden Fall ein Nutzen und eine Wohltat für ihn verbirgt. Auch wenn dieser Mensch auf den ersten Blick einer Situation gegenübersteht, die zu seinem Nachteil scheint, so weiß er doch, dass ihm diese auf Erden und im Jenseits von Nutzen ist und handelt in diesem Bewußtsein. Da er die Ereignisse nicht mit mangelndem Gottvertrauen bewertet, sind Urteilsvermögen und Entscheidungsfähigkeit sehr stark, so dass er kluge Werturteile fällen kann. Ein Mensch mit mangelndem Gottvertrauen vergisst dagegen, dass Allah die Ereignisse für ihn selbst schuf und entfernt sich völlig von der Klugheit. Den Unterschied zwischen diesen beiden Menschen können wir folgendermaßen darlegen. Nehmen wir an, der Besitzer einer Fabrik beobachtet den Ausbruch eines Feuers in seinem Unternehmen; wenn er nicht denkt, dass dieses Ereignis - wie groß der Verlust auch immer erscheinen mag - einen Nutzen für ihn hat, dann mangelt es ihm an Gottvertrauen. Ein Mensch ohne Gottvertrauen kann aber weder richtig denken, noch durch kluges Handeln die richtigen Maßnahmen treffen. Befindet er sich nicht in einem ruhigen und gemäßigten Seelenzustand, dann kann dies der Grund für einen großen Brand sein, der zu Beginn vielleicht hätte gelöscht werden können. Panik und Bestürzung, Schreien und Weinen halten nur von klugen Maßnahmen wie Feuerlöschen, Retten von Gegenstände und Rufen der Feuerwehr ab und lassen Zeit verlieren. Werden nach dem Brand nicht Maßnahmen ergriffen, die eine Wiederholung verhindern und die Fabrik besser gegen ein Feuer absichern, dann vergeudet man seine Zeit nur mit nutzlosen Gedanken wie “wie konnte das geschehen”, “wenn es doch nicht geschehen wäre” oder “hätte ich es doch bloß anders gemacht”. Ein Mensch mit Gottvertrauen dagegen wird niemals von Hoffnungsloskeit oder Trauer befallen, auch dann nicht, wenn sein gesamter Besitz verloren geht. Er weiß, dass die von Allah gegebene und von Ihm wieder genommene Wohltat erschaffen wurde, um zu prüfen, ob der Mensch über Gottvertrauen verfügt oder nicht. Dank dieses offenen Bewußtsein bemüht er sich innerhalb kürzester Zeit und mit den klügsten Maßnahmen um die Beseitigung des Schadens. Er verliert keine Zeit mit Panik, traurigen oder hoffnungslosen Gedanken und törichten Handlungen. Ohne Zeitverlust macht er sich daran, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, die eine Wiederholung des Ereignisses verhindern und bemüht sich den Schaden zu ersetzen. Sprechen wir ihn auf den verlorenen Besitz an, dann weiß er, dass Allah der einzige Besitzer von Reichtum ist und sein Inneres ist entspannt und ruhig. Er vertraut mit seinem ganzen Herzen auf Allah und betet darum, das Er ihm eine bessere Wohltat erweist, als die Verlorene und freut sich über das Wissen, dass er für sein Gottvertrauen im Jenseits ein Vielfaches der Wohltaten erhalten wird. EMOTIONALITÄT UND ROMANTIKRomantik ist eine Lebensweise, die in einer heidnischen Gesellschaft nicht nur gelebt wird, sondern auch noch Gefallen findet und Förderung erfährt. Die Menschen glauben, dass das Leben farbiger und reichhaltiger wird, wenn man es aus einem romantischen Blickwinkel heraus betrachtet. Aus diesem Grund bemühen sie sich, dieses Thema in Filmen, Romanen und Gedichten zu verarbeiten und den Glauben zu erwecken, dass Romantik ein ganz besonderer Zauber ist. Die Wirkung, die die Romantik auf den Menschen ausübt, verschleiert dessen Klugheit und verhindert logisches und ausgewogenes Denken. Denn die Romantik ist ein, der Klugheit völlig entgegengesetztes System und sie stellt eine Lebensform dar, die die Menschen dazu veranlasst, die Wahrheit nicht zu sehen, in einer Scheinwelt zu leben und nicht klug, sondern emotional zu denken. Ein Mensch jedoch, der sich nicht seiner Klugheit, sondern seinen Emotionen überlässt und erlaubt, dass diese sein Leben lenken, kann niemals wirklich denken oder logisch handeln. Ein Mensch zum Beispiel, der sich von der Eifersucht einnehmen läßt, einem Verhalten, das nicht der quranischen Sitte entspricht, benimmt sich emotional, so dass er seine eigene Situation und die seines Gegenübers nicht mehr klug bewerten kann. Ein wütender Mensch - wie in dem Spruch ‘wer in Wut aufsteht, setzt sich mit Schaden hin’ ausgedrückt – ist dagegen unfähig, logisch zu denken und bereut später sein Verhalten. In gleicher Weise entfernt sich ein von der Romantik eingenommener Mensch von der Klugheit. Sein Seelenzustand sorgt dafür, dass er nur die negativen Seiten von Ereignissen sieht und sich so der Melancholie hingibt. Doch alle diese Verhaltensmängel, die durch die Romantik entstehen, haben einen gemeinsamen Punkt: den Menschen von der Religion Allahs und dem Buch zu entfernen... Diese Ferne führt den Menschen jedoch in den Verlust. Denn weil er den Befehlen Allahs nicht folgt, kann der Mensch niemals an der Stelle weitermachen, an der er seine Klugheit verloren hat, er kann niemals Schönheit erreichen und auch nicht verhindern, dass er Schaden erleidet. So werden auch die meisten Verbrechen wie Selbstmorde, Drogenabhängigkeit und Überfälle, die einen großen Teil unserer heutigen Nachrichten in Zeitung und Fernsehen ausmachen, von den durch Emotionalität und Romantik hervorgerufenen Zerstörungen verursacht. Unter der Einwirkung von Emotionen entfernen sich die Menschen so sehr von ihrer Klugheit, dass sie leicht sich selbst und anderen, aber auch dem Eigentum anderer Menschen Schaden zufügen können. Alle Gründe, die hierfür als Beweismittel angeführt werden, haben ihre Wurzeln in der Emotionalität. So gibt es zum Beispiel Menschen, die einen schlichten Scherz zum Anlaß für einen Mord nehmen. Auch gibt es Menschen, die monatelang lernen und dann Selbstmord begehen, weil sie die Aufnahmeprüfung zur Universität nicht bestehen. Diese Menschen, die sich so sehr von ihrer Klugheit entfernten, dass sie nicht in der Lage sind, sich von ihrer Gier zu befreien, und die vor ihnen liegenden zahllosen Möglichkeiten zu erkennen, fassen unter dem Eindruck ihrer Gefühle törichte Entscheidungen und könne diese auch ausführen. Anhand dieser Beispiele muss man darüber nachdenken, dass jeder Schritt dem Menschen Verlust zufügt, der ihn von der Klugheit entfernt und zusehends unter den Einfluß der Romantik stellt. Denn die Romantik ist ein heidnischer Glaube, die den Menschen von der Religion und somit auch von dem wahren Ziel des Lebens entfernt. Das daraus resultierende schwere Leben steht dem Gedankengebäude, das Allah im Quran zeigte, sowie dem Verständnis von Sitte völlig entgegen. |